Bestätigung der Blauzungenkrankeit
in Düren/Deutschland führt zu Restriktionen in fünf Stadt- und Landkreisen in Hessen – Landwirtschaftsministerium richtet Telefonhotline ein
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat heute Morgen den Ausbruch der
Blauzungenkrankheitin Düren bestätigt. Daher musste der 150 Kilometer große Schutzkreis (Sperrbezirk mit einem Radius von 100 Kilometern sowie ein Beobachtungsgebiet von weiteren 50 Kilometern) neu gezogen werden. In das Beobachtungsgebiet fallen neben rheinland-pfälzischen, nordrhein-westfälischen und saarländischen Landkreisen nun alle Gemeinden im Kreis Limburg-Weilburg und alle Gemeinden im Rheingau-Taunus-Kreis. Außerdem sind im Kreis Marburg-Biedenkopf drei Gemeinden, im Lahn-Dill-Kreis 18 Gemeinden und im Hochtaunuskreis eine Gemeinde betroffen (siehe Liste am Ende).
Im Beobachtungsgebiet gilt ein Verbringungsverbot von Wiederkäuern (Schafe, Ziegen, Rinder) nach außerhalb des Beobachtungsgebietes auf einen unbestimmten Zeitraum, das heißt, die Tiere dürfen sich nur innerhalb des Beobachtungsgebietes bewegen. Insgesamt davon betroffen sind momentan ca. 1.600 Betriebe. Die zuständigen Veterinärämter werden hierzu Entsprechendes veranlassen. Die Polizei wird die Einhaltung der Bestimmungen überwachen.
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Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue) ist eine nicht ansteckende, durch Insekten übertragene Viruserkrankung der Schafe, Ziegen, Rinder und wildlebenden Wiederkäuer. Sie gilt als für den Menschen ungefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.
Das Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat eine Telefonhotline zur weiteren Information eingerichtet.
Die Hotline ist erreichbar unter der Nummer: 0611 / 815 4444 von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr.
Hintergrund:
Bluetongue ist eine Schleimhauterkrankung. Sie kann unterschiedlich starken Verlauf nehmen, und die Mortalität hängt von der Virulenz des Virusstammes und von Art und Rasse der betroffenen Tiere ab. Schafe sind in der Regel am stärksten betroffen, während Rinder und Ziegen gewöhnlich keine klinischen Symptome zeigen; sie können für gewisse Zeit Virusträger sein. Obgleich die Krankheit unterschiedlichen Verlauf nehmen kann, treten beim Schaf in der Regel folgende Symptome auf: Fieber, allgemeine Schwäche, Geschwüre im und um das Maul (Zahnfleisch, Backen und Zunge), bei einer kleinen Anzahl Tiere einhergehend mit der typischen Blau-Rot-Färbung der Zunge, Rötungen und Blutungen des oberen Klauenrandes, Lahmen, mitunter auch Aborte und kongenitale Missbildungen.
Die Krankheit wird durch Stechmücken der Gattung Culicoides übertragen. Ohne Insekten ist eine Ansteckung, beispielsweise durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen Tieren, nicht möglich. Fleisch, Milch und Milchprodukte von infizierten Tieren spielen bei der Erregerübertragung keine Rolle.
Bluetongue ist bisher in Afrika, im Nahen Osten, auf dem Indischen Subkontinent, in China, den USA und Mexiko aufgetreten. Im Jahre 2000 hat sich Bluetongue in Schafbeständen auf den Balearen, Sardinien, Sizilien und Korsika bestätigt. In Nordeuropa wurde diese Erkrankung bisher noch nicht festgestellt.
Weitere Infos: www.fli.bund.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Publikationen/FLI_Blauzungenkrankheit_d.pdf
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Es handelt sich um folgende Gemeinden (Stand 21. August 2006 12 Uhr):
Kreis Marburg- Biedenkopf Breidenbach
Kreis Marburg- Biedenkopf Steffenberg
Kreis Marburg- Biedenkopf Angelburg
Lahn-Dill-Kreis Dietzhölztal
Lahn-Dill-Kreis Eschenburg
Lahn-Dill-Kreis Haiger
Lahn-Dill-Kreis Dillenburg
Lahn-Dill-Kreis Siegbach
Lahn-Dill-Kreis Mittenaar
Lahn-Dill-Kreis Bischoffen
Lahn-Dill-Kreis Hohenahr
Lahn-Dill-Kreis Herborn
Lahn-Dill-Kreis Breitscheid
Lahn-Dill-Kreis Driedorf
Lahn-Dill-Kreis Sinn
Lahn-Dill-Kreis Aßlar
Lahn-Dill-Kreis Ehringshausen
Lahn-Dill-Kreis Greifenstein
Lahn-Dill-Kreis Leun
Lahn-Dill-Kreis Solms
Lahn-Dill-Kreis Braunfels
Limburg-Weilburg alle
Hochtaunuskreis Weilrod
Rheingau-Taunus-Kreis alle
Stadt Wiesbaden Stadt Wiesbaden