Bei der Risikoeinstufung landwirtschaftlicher Betriebe wird zukünftig das Kreisveterinäramt Coesfeld auch die Audits der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) berücksichtigen. Betriebe, die im QS-Audit den Status I erreicht haben, werden für die amtliche Kontrolle in die niedrigste Risikoklasse eingestuft und in einer geringeren Stichprobe durch die Amtsveterinäre geprüft.
Die rund 1.600 schweinehaltenden Betriebe im Kreis Coesfeld können nach Angaben von QS vorbildliche Tierhalter entlasten und die Effizienz bei der Durchführung amtlicher Kontrollen steigern, indem sie dem Veterinäramt Zugriff auf ihre Prüfberichte gewähren. Wir setzen uns dafür ein, dass sich der Aufwand für landwirtschaftliche Betriebe, die die QS-Anforderungen erfüllen, in Grenzen hält
, erklärte QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff vergangene Woche in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig sollten aufwendige Doppelkontrollen in offensichtlich gut geführten Betrieben weitgehend entfallen. Der Fokus der amtlichen Kontrollen richte sich dann auf Betriebe, die nicht dem QS-System angehörten. Kreisveterinärdirektor Dr. Bernd Altepost kündigte an, überwiegend in Betrieben tätig zu werden, die nicht bereits von anderen Stellen überprüft würden. Landwirte müssten allerdings dem Kreisveterinär in jedem Einzelfall die Erlaubnis erteilen, auf die QS-Berichte zuzugreifen. Dabei würden in jedem Fall die Belange des Datenschutzes berücksichtigt. Laut QS machen neben Coesfeld bereits die Veterinärämter aus den Landkreisen Borken in Nordrhein-Westfalen und Leer in Niedersachsen von der Möglichkeit des Rückgriffs auf QS-Audits Gebrauch. Diese positive Entwicklung sei ein Beleg dafür, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung gut funktioniere.